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09.10.2023

Bonifatius und seine Mitarbeiterinnen: Vortrag im Kloster Heidenheim - Abgesagt

Hl. Bonifatius. Foto: Norbert Staudt

Darstellung des hl. Bonifatius in einem Fenster der Pfarrkirche in Buxheim. Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt/Heidenheim – „Die Frauen um Bonifatius und ihre Spiritualität“: Damit befasst sich ein Vortrag am Mittwoch, 18. Oktober, um 19.45 Uhr im Benediktensaal des ehemaligen Klosters Heidenheim. Referentin ist die Bonner Historikerin Dr. Judith Rosen, Autorin der Biografie „Bonifatius – Der europäische Heilige“.

Bonifatius, 672 (vermutlich) in England geboren, 754 oder 755 in Friesland erschlagen, gilt als eine der großen Gründergestalten der Kirche in Europa und zentral für die Geschichte des Fränkischen Reiches. Der päpstliche Legat, Bischof von Mainz und Gründer vieler bedeutender Klöster wird wegen seiner Missionstätigkeit in Germanien als „Apostel der Deutschen“ bezeichnet. Dabei hat der ehemalige Mönch ein Netzwerk aus Männern und Frauen geknüpft, auf das er im Auf und Ab der Kirchenpolitik zählen konnte. Vor allem geistliche Frauen aus seiner Heimat haben eine Schlüsselrolle gespielt. Rosen zeigt in ihrem Buch den enormen Aktionsradius von Bonifatius zwischen Exeter, Rom, dem östlichen Germanien und Friesland auf und damit die europäische Dimension seines Wirkens. Klar wird die Bedeutung der Spiritualität in der frühmittelalterlichen Frömmigkeit und die der Frauen, die ihn unterstützten und die er in ihrem Glauben unterstützte. „Sie waren seine Seelenverwandten, deren ‚Nächstenliebe‘ seine ‚Traurigkeit gemildert hat‘ – mit wohltuenden Worten und geistreichen Geschenken“, heißt in der Einladung des Diözesanbildungswerks Eichstätt und des Klosters Heidenheim zum Vortrag.

Bonifatius wird auch mit der Geschichte des Bistums Eichstätt in Verbindung gebracht. Willibald, der erste Bischof von Eichstätt war ein Verwandter des heiligen Bonifatius. Dieser hatte den nach einer jahrelangen Pilgerreise im Kloster Monte Cassino in Italien lebenden Mönch in die Mission nach Germanien gerufen und ihm dort 740 die am nordwestlichen Rand des Herzogtums Baiern gelegene, von einem bayerischen Adeligen namens Suidger für kirchliche Zwecke gestiftete „regio Eihstat“ als künftiges Wirkungsfeld überlassen. Noch im gleichen Jahr 740 von Bonifatius in dem in Eichstätt bereits angetroffenen Marienkirchlein zum Priester geweiht, wurde Willibald im Jahr darauf in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht.

Der Eintritt zu Vortrag ist kostenfrei, über Spenden freut sich das Kloster Heidenheim. Weitere Informationen unter www.kloster-heidenheim.eu.