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25.05.2022

Rückmeldungen zur Weltsynode: Bistum Eichstätt veröffentlicht Abschlussdokument

Baustellenschild mit Plakat der Synode

Mit dem weltweiten synodalen Prozess sollen Wege für die Zukunft der katholischen Kirche geebnet werden. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – Die Kirche soll den Menschen konkret helfen und die Gläubigen stärker in ihre Entscheidungsprozesse einbinden: Das wünschen sich die Katholiken im Bistum Eichstätt laut einer Umfrage zur Vorbereitung der Weltsynode 2023 in Rom. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse hat die Diözese nun im Internet veröffentlicht.

Rund 700 Personen haben sich von Anfang März bis Ostersonntag analog und digital an der Umfrage beteiligt. „Neben dieser vergleichsweise für die Größe unseres Bistums erfreulichen Beteiligung ist auch die Tatsache ermutigend, dass sich viele Jugendliche und junge Erwachsene eingebracht haben. Das lag wohl auch an der Tatsache, dass die sozialen Medien mit einbezogen wurden“, heißt es im Abschlussdokument. Eine Arbeitsgruppe hat die Rückmeldungen ausgewertet und eine „Synthese der Unterscheidung des Bistums Eichstätt auf dem Weg zur Bischofssynode zum Thema ‚Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung‘“ an die Deutsche Bischofskonferenz geschickt. Dort wird über die Ergebnisse aus allen deutschen Bistümern weiter beraten.

Die diözesane Arbeitsgruppe Weltsynode hatte die zehn Themenfelder aus dem Handbuch des Vatikans zum synodalen Prozess in sechs Fragenkomplexe gebündelt, um die Auswertung zu erleichtern. Aus den Rückmeldungen wird deutlich, dass es im Bistum Eichstätt bereits zahlreiche synodale Elemente und Strukturen gibt, wie etwa in den kirchlichen Vereinen und in den Gremien wie den Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen. Kirche wird weniger als abstrakte Institution, sondern eher als stärkende Gemeinschaft im Glauben und als Heimat gesehen. „Kirche soll den Menschen bei ihrer Lebensgestaltung eine konkrete Hilfe sein und sich nicht zu sehr mit Strukturen und sich selbst beschäftigen“, lautet ein Fazit.

Eine große Zahl der Befragten denkt, dass nicht alle Menschen in der Gemeinde Gehör finden. Viele fühlen sich nur teilweise mit ihren Anliegen ernst genommen. Ein beachtlicher Teil wünscht sich einen konstruktiven und offenen Umgang mit Konflikten in der Pfarrei, so ein weiteres Ergebnis der Befragung. „In Bezug auf die Konfliktfähigkeit in den Pfarreien besteht Handlungsbedarf, ebenso bei einer Kultur des Zuhörens. Auch die Sehnsucht, Menschen mit anderen Lebensentwürfen zu erreichen, ist groß“, heißt es in dem Abschlussdokument des Bistums zur Weltsynode.

Fast alle Befragten teilten mit, dass sie die Möglichkeit haben, wenigstens einmal in der Woche eine Heilige Messe mitzufeiern. Unterrepräsentiert seien die Wort-Gottes-Feier, das Bibelteilen und das Stundengebet. „Positiv gewürdigt wird, dass im Gottesdienst Lebensthemen angesprochen werden und somit die Lebensrelevanz des Evangeliums deutlich und konkret erfahrbar wird“, schreibt die AG Weltsynode in ihrer Synthese.

Unter dem Stichwort „Mitverantwortung für die gemeinsame Sendung“ geht es um Partizipation. „Die Mehrheit wünscht sich, stärker in kirchliche Entscheidungsprozesse eingebunden zu sein. Der Wunsch nach echter Teilhabe und Möglichkeiten der Mitgestaltung in der Kirche ist sehr hoch.“ Daraus schließt die Arbeitsgruppe, dass viele Menschen ein großes Interesse an der Zukunftsfähigkeit der Kirche haben und sich zutrauen, diese aktiv mitzugestalten.

Fast allen Teilnehmenden der Befragung ist es wichtig, dass die Kirche sich mit Themen der Gesellschaft auseinandersetzt und sich aktiv in den Diskurs einbringt. „Hier wird deutlich, dass die Kirche sich in der Welt von heute mit einer zeitlos gültigen Botschaft einbringen soll, sich aber auch die Mühe machen muss, diese auf die Fragen von heute anzuwenden und die Zeichen der Zeit zu erkennen. Die Kirche darf sich also nicht zurückziehen, sondern sollte aktiv an der Gestaltung der Herausforderungen der Zeit mitwirken.“

Diskussionsforum in der Willibaldswoche

Geäußert wird in dem Dokument auch der Wunsch, den Weg der Synodalität nicht nur in der Vorbereitungszeit auf die Bischofssynode zu gehen, sondern „als Haltung des Miteinanders in der Kirche zu leben und immer mehr zu entfalten“. Wichtig sei eine Vernetzung zu anderen Prozessen im Bistum, wie etwa dem Strategieprozess und der Umfrage „Aufbruchstimmung“ des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Ein erster Schritt in diese Richtung soll in der Willibaldwoche Anfang Juli getan werden. Unter dem Leitwort „gemeinsam gehen: gläubig – mutig – segensreich. Forum zum synodalen Prozess im Bistum Eichstätt“ werden die Ergebnisse der Umfrage am Sonntag, 10. Juli, in der Markgrafenhalle in Schwabach detailliert vorgestellt und analysiert. Bei dieser Veranstaltung, an der auch Bischof Gregor Maria Hanke teilnimmt, sollen konkrete Handlungsoptionen mit den neugewählten Pfarrgemeinderäten diskutiert werden.

Das Forum in Schwabach wird von der Arbeitsgruppe „Weltsynode“ organisiert. Zu ihr gehören Domvikar Dr. Thomas Stübinger, Bischöflicher Beauftragte für den synodalen Prozess, Thomas Schollinger, Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste und sein Stellvertreter Markus Wittmann,  Martha Gottschalk, Referentin für Frauenpastoral, Christian Gärtner, Vorsitzender des Diözesanrates, Richard Ulrich, Geschäftsführer des Diözesanrats, BDKJ-Referentin Stephanie Bernreuther sowie Dekanatsrat und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Roland Schwab aus Nürnberg.  

Das Abschlussdokument der Diözese Eichstätt und weitere Informationen zur Vorbereitung der Weltsynode 2023 sind unter www.bistum-eichstaett.de/synode abrufbar.

Abschlussdokument zum Download

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