Zum Inhalt springen
06.10.2015

Pater Tison erhält „Schlüssel“ für seinen neuen Dienst in den Berggemeinden

P. Tison Pattarumadathil wurde am Samstag, den 3. Oktober 2015, von Dekan Konrad Bayerle in der Pfarrkirche von Ammerfeld als neuer Pfarrer für die drei Gemeinden eingeführt.

P. Tison Pattarumadathil wurde am Samstag, den 3. Oktober, von Dekan Konrad Bayerle in der Pfarrkirche von Ammerfeld als neuer Pfarrer für die drei Gemeinden eingeführt.

Die festliche Blasmusik noch im Ohr zeigte sich Pater Tison sichtlich bewegt, weil zum Gottesdienst zahlreiche Freunde und Wegbegleiter, darunter Priester der Ordensgemeinschaft CMI und Gläubige aus Pfarreien der Diözese, in denen er zuvor tätig war, den Weg nach Ammerfeld gefunden hatten. Neben Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den Nachbarpfarreien, darunter auch die Nachbarpfarrer Andreas Wanka aus Rögling Georg Guggemoos aus Rennertshofen, freute sich auch Bürgermeister Georg Hirschbeck über die Einführung des neuen Ortsgeistlichen.
Dekan Bayerle begrüßte in seinen Eröffnungsworten in der voll besetzten Pfarrkirche von Ammerfeld seinen neuen Mitbruder im Dekanat und gratulierte den drei Berggemeinden zu Ihrem neuen Pfarrer. Dekan Konrad Bayerle nahm die Einführung des neuen Pfarrers zum Anlass, über das Wesen des Priesterberufs und das Verhältnis zwischen Pfarrer und Gemeinde zu predigen. Denn dieser sei eben durch die Handauflegung und das Gebet des Bischofs mit dem Geist Christi ausgerüstet. Der Geist diene aber nicht zur privaten Gnadenausstattung, sondern vielmehr dazu, bei und mit den Menschen göttliches Leben einzustiften und es zu wecken. Dies geschehe vor allem in der helfenden und tröstenden Begegnung mit Trauernden und Armen, Kranken und Einsamen. Der Priester solle aber auch die Gemeindeglieder zum Dienst bereit und fähig machen, indem er Begabungen in der Gemeinde entdeckt und fördert+. Dichtester Ausdruck für das geistliche Tun stelle aber die Eucharistie dar, bei der im Priester Jesus selbst handle. Dieser stehe er freilich nicht für sich selbst vor, sondern als Geistlicher in Christi Person in und mit der Gemeinde. Deshalb bildeten Priester, Eucharistie und Gemeinde eine untrennbare Einheit. „Die Gemeinde braucht einen Priester, aber der Priester braucht auch die Gemeinde!“, stellte der Dekan fest. Der Priester lebe ein Vorbild durch sein geistliches Tun, die Gemeinde wiederum lege ebenso ein Glaubenszeugnis ab, beispielsweise im stillen Gebet der Kranken, im Einsatz als Pfarrgemeinderäte, als freiwillige Helfer, die sich um Ausgegrenzte kümmern oder die Kirche schmücken, als Lektor oder Mesner bei der Liturgie, bis hin zur Kirchenmusik. „So lebt Gemeinde vom Dienst der Vielen und des Priesters, so lebt der Priester aus der Erfahrung: Wir alle sind Gemeinde als Kirche des einen Herrn.“ Im Anschluss an seine Predigt verlas Dekan Bayerle die Ernennungsurkunde des Bischofs von Eichstätt, Dr. Gregor Maria Hanke OSB.
Nach der Bereitschaftserklärung und dem Sprechen des Glaubensbekenntnisses, hieß Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Michalka ihren neuen Pfarrer willkommen. „Dankbar nehmen wir ihre Bereitschaft und ihren Dienst an. Dass wieder ein Pfarrer unser Pfarrhaus bewohnt, ist für uns ein großer Reichtum und wir hoffen, dass Sie sich in diesem Haus wohlfühlen.“, so die Vorsitzende des Gremiums und Messnerin, die auch die Feierlichkeiten zur Einführung organisierte. Mit den sogenannten ausdeutenden Zeichen, einem Schlüssel aus der Hand des Kirchenpflegers, einer Taufschale und einem Krug aus den Händern von Ministranten, einer Beicht- und Krankenstola und der Heiligen Schrift sowie mit dem Hinweis auf den Altar der Kirchen in Ammerfeld, Emskeim und Rohrbach als Symbol für die Eucharistie wies Dekan Konrad Bayerle Pater Tison in die zentralen Aufgaben seines Dienstes ein. Als Zeichen für das Licht im Glauben überreichten ihm Kinder und Jugendliche eine brennende Kerze, Senioren ein Kreuz als Symbol für die Erlösung und ein Ehepaar Brot und Wein, das für den Glauben und die Liebe steht.
Pater Tison Pattarumadathil zeigte sich sichtlich erfreut für die freundliche und herzliche Aufnahme in den Berggemeinden. Besonders bedankte er sich bei der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Barbara Michalka, dem Pfarrgemeinderat und allen Ehrenamtlichen für ihren zeitintensiven Dienst in der Gemeinde, vor allem während der Zeit der priesterlichen Vakanz, allen Ehrenamtlichen der Pfarrei und dem Bürgermeister des Marktes Rennertshofen Georg Hirschbeck, der in seinen Begrüßungsworten betonte, dass sich hinter der oft rauen Schale der „Oberländer“ ein weicher Kern verberge, der von einem familiären und menschlichen Umgang geprägt sei.
Im Anschluss gab es im Feuerwehrhaus bei Weißwürsten und Wienern die Gelegenheit, den neuen Pfarrer persönlich kennenzulernen.
Pfarrer P. Tison Pattarumadathil ist Angehöriger der Ordensgemeinschaft Carmelites of Mary Immaculate (CMI) und stammt aus Kerala in Indien. Zuvor war der 1967 geborene und 1999 zum Priester geweihte Geistliche in den Pfarreien Hörmannsdorf und Darshofen tätig. Am 1. September hat er die Nachfolge für den bisherigen Pfarradministrator Markus Hergenhan angetreten.

Bericht: Andreas Weiß

Fotos: Michael Geyer