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02.02.2015

„Die Welt ist unser Kloster“

Dillinger Franziskanerinnen stellen zum „Tag des geweihten Lebens“ den Geist des Heiligen Franziskus und ihre eigene Spiritualität in Pfraunfeld vor.
Am vergangenen Donnerstag lud das Bischöfliche Dekanat Weißenburg-Wemding zum jährlich gefeierten „Tag des geweihten Lebens“ ein, der dieses Jahr in Pfraunfeld stattfand. Dekan Bayerle stellte in seiner Predigt in der vorausgegangenen Messe heraus, was es bedeute, „Licht in der Welt“ zu sein. Denn die Liturgie folgte dem Feiertag „Darstellung des Herrn“, auch „Mariä Lichtmess“ genannt, der vierzig Tage nach Weihnachten gefeiert wird. Weil jedoch dieser Tag an vielen einzelnen Orten mit unterschiedlichen Traditionen verbunden ist, begeht das Dekanat den „Tag des geweihten Lebens“ traditionell an einem Tag in der Woche zuvor. Brennende Kerzen erhielten deswegen die rund 90 Teilnehmer des Gottesdienstes. Sie erinnerten an die Taufe und an die Kommunion, so Bayerle.  „Christus strahlt wie ein helles Licht. Und deshalb sollen unsere Herzen für Gott und die Menschen brennen.“ Am Ende des Gottesdienstes dankte Dekan Konrad Bayerle dem Kaplan von Pfraunfeld, Domvikar Marco Benini, den Ministranten, dem Kirchenmusiker und dem örtlichen Pfarrgemeinderat. „Euch werd‘ ich mir merken!“ sagte der Dekan zum Jugendchor auf der Empore, der mit rhythmischen Liedern in gesanglich hoher Qualität bei allen Gottesdienstteilnehmern Eindruck gemacht hatte.
Sr. Regitta aus Lauterhofen  und Sr. Elisabeth aus Absberg, beide Dillinger Franziskanerinnen, verstanden es im Anschluss an den Gottesdienst auf methodisch sehr feinfühlige Weise, die rund 60 interessierten Gäste im nahegelegenen Feuerwehrhaus für ihr Vorbild im Glauben, den Hl. Franziskus, in den Bann zu ziehen. „Wir wollen heute Abend Bilder zu Ihnen sprechen lassen!“, erklärte Sr. Regitta. Damit meinte sie projizierte Bilder von Schlüsselszenen aus dem Leben des Hl. Franz von Assisi, die Sr. Animata Probst, bekannt für ihre kunstvolle Paramentenstickereien in Dillingen, gemalt hat. Die beiden Schwestern blieben aber nicht bei historischen Aufzählungen über den Heiligen aus Assisi sondern verbanden mit den Szenen den persönlichen Auftrag für Sie als Schwestern des Ordens. Beim Bild, auf dem Franziskus den Bettler umarmt, heiße dieser Auftrag „Wer am Rande steht, muss in die Mitte geholt werden.“ Bei der Szene, als Franziskus seinem Vater, selbst reicher Tuchhändler und entschiedener Gegner der Berufung seines Sohnes, dessen Besitz wieder zurückgibt, bis er schließlich nackt vor ihm steht, laute der Auftrag für die Schwestern „Wir müssen Entscheidungen treffen und täglich Prioritäten setzen“. Bilder von den ersten Mitbrüdern des Hl. Franz erinnerten an die Ordensgründung. „Ich gehöre dazu, es ist schön in einer Gemeinschaft zu sein“. Ein Bild von der Einkleidung der Heiligen Clara weise die Schwestern auf ihre einzigartige Berufung hin. Das Bild der lebendigen Krippe in Greccio fordere sie auf, auch das Kleine wertzuschätzen und achtsam damit umzugehen. Gleiches gelte bei der Darstellung des Sonnengesangs des Heiligen für den Umgang mit der Schöpfung.
„Die Welt ist unser Kloster“ hieß es während des Vortrages. Dass die Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen mobil und mitten in der Welt stehen, davon waren die sichtlich bewegten Gäste im Feuerwehrhaus überzeugt. Kaplan Marco Benini brachte seine Wertschätzung für das geweihte Leben zum Ausdruck, als er sich am Ende des Vortrages zuerst bei den beiden Referentinnen und dann bei allen zehn angereisten Schwestern aus drei verschiedenen Kongregationen für Ihr Zeugnis in der Welt und den Dienst im Gebet bedankte.

Text: Andreas Weiß
Foto: Marco Benini

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