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11.05.2015

Dekanatsrat unterstützt Partnerschaftsprojekt in Burundi

Gerhard Rott vom Referat Weltkirche bei der Vorstellung des Partnerschaftsprojekts

Am 16. April traf sich der Dekanatsrat des Bischöflichen Dekanats Weißenburg-Wemding zur Frühjahrsvollversammlung im Pfarrheim in Wemding. Als Referent war Gerhard Rott vom Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt zu Gast. Er stellte im ersten Teil der Sitzung das Partnerschaftsprojekt für den Bau eines neuen Pfarrzentrums in Burundi, dem „Herzen Afrikas“, in der Diözese Gitega vor.

Am 16. April traf sich der Dekanatsrat des Bischöflichen Dekanats Weißenburg-Wemding zur Frühjahrsvollversammlung im Pfarrheim in Wemding. Als Referent war Gerhard Rott vom Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt zu Gast. Er stellte im ersten Teil der Sitzung das Partnerschaftsprojekt für den Bau eines neuen Pfarrzentrums in Burundi, dem „Herzen Afrikas“, in der Diözese Gitega vor.

Zu dieser Pfarrei gehörten derzeit ca. 120000 Katholiken, rund 40000 lebten auf dem Gebiet der neuen Pfarrei Bugendana. Die Region liege sehr abgeschieden, wodurch die Bevölkerung von der grundlegenden sozialen und medizinischen Versorgung abgeschnitten sei. Um den Menschen in dem Gebiet in dieser konkreten Not zu helfen, wolle das Bistum Gitega ein neues Pfarr- und Sozialzentrum errichten. Leider sei es aussichtslos, dafür Hilfe vom Staat oder anderen gesellschaftlichen Gruppen zu erhalten.
Die Idee für die Einrichtung einer Pfarrei in dieser Gegend geht zurück auf den ermordeten Bischof Joachim Ruhuna. Seit vielen Jahren unterhält die Diözese Eichstätt eine Partnerschaft mit dem Bistum, wie es auf einem Flyer des Projekts zu lesen ist. Durch die Unterstützung des Projektes werde die neue Pfarrei Bugendana zum Ausdruck der lebendigen Partnerschaft zwischen den Diözesen Gitega und Eichstätt. „Deshalb wird die Kirche auch den beiden Diözesanheiligen St. Willibald und St. Walburga geweiht werden“ so Gerhard Rott. „Erster Pfarrer der neuen Gemeinde wird Raphael Ntahomvukiye. Er studierte von 1998 bis 2003 in Eichstätt und war in unserer Diözese bereits Kaplan.“ Das Besondere an diesem Projekt sei allerdings, so Rott, die konkrete Zusammenarbeit. Der ehemalige Diözesanbaumeister der Diözese Eichstätt, Karl Frey, sei beispielsweise schon einige Male zur Planung und zu Vermessungsarbeiten nach Burundi gereist. „Durch die ‚Sprache des Stiftes‘ wurde am Projekttisch Kommunikation ermöglicht.“ Rott meinte hier die „Sprache des Zeichenstiftes“ der Architekten. Gemeinsam einigte man sich so auf eine rundliche Form des Kirchenbaus, die an die runden Königshütten der Stämme des Landes erinnerte. Das Dach werde muschelförmig gestaltet. „Dies alles ist Ausdruck dafür, dass man nicht einfach deutsches Know-How dorthin gebracht, sondern gemeinsam am Projekt geplant hat.“  erläuterte der Referent. Rund um einen zentralen Platz werde aber nicht nur die Kirche benötigt, sondern auch ein Schwesternhaus, eine Gesundheitsstation, das Pfarrhaus, eine Berufsschule und eine Schule mit Primar- und Sekundarstufe. Die Situation eines Priesters sei keineswegs mit der in Deutschland zu vergleichen. Für den eigenen Lebensunterhalt arbeiteten diese in Burundi häufig als Landwirte, die vor allem Manjok und Bohnen anbauten. Deshalb ginge es bei dem Projekt auch darum, Land um das Pfarrgebiet herum urbar zu machen. Bei allen vorgestellten Vorhaben könnten nun Gruppen, Pfarreien, Dekanate oder auch Einzelpersonen in der Diözese Eichstätt beteiligt werden. Gerhard Rott verwendete hierfür den Begriff „Geberharmonisierung“. Das bedeute, dass es „Leitprojekte“ gebe, an denen man sich zur Unterstützung beteiligen könne. Der Vorteil sei, so Rott, dass Geldgeber, die sonst nebeneinander viele Projekte anpacken würden, sich zusammenschließen und so ein großes Projekt stemmen könnten. Gerhard Rott nannte dafür einige Beispiele: die Ausstattung mit Solarmodulen könne beispielsweise am Tag 130 Dollar einsparen. Bisher werde die Energie nämlich über Dieselmotoren erzeugt. In 25 Jahren könnten also 1 Million Liter Diesel eingespart werden.  Auch fehlten in der neuen Gemeinde noch Stahlglocken, weswegen Gerhard Rott in ganz Deutschland auf der Suche nach drei solchen Exemplaren ist. „Wer noch Glocken übrig hat, soll sich bei mir melden“ gab Rott im Gremium bekannt. Prompt konnte der Stellvertretende Dekan Wolfgang Gebert vorsichtig in Aussicht stellen, dass er Glocken wüsste, die verwendbar wären.  
1,4 Millionen Euro konnte die Diözese Eichstätt bisher für die Errichtung der Gemeinde zur Verfügung stellen. 640000 € davon wurden durch Spenden eingeholt.
Der Sachausschuss Weltkirche des Dekanatsrates, vertreten durch Manfred Mühling, stellte hierauf den Antrag an das Gremium, in Zukunft das Projekt in Burundi zu unterstützen, sei es durch Sonderkollekten oder eigene Aktionen in den Pfarreien des Dekanates. Für diesen Antrag entschied sich der Dekanatsrat einstimmig.
Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete der Sachausschuss „Von Menschen für Menschen“  von geplanten Aktionen, darunter von einer Vortragsreihe im Herbst zum Thema „Inklusion“, einer Wallfahrt der Malteser nach Altötting und inkludierenden Gottesdiensten  im Dekanat. Außerdem berichtete Dekanatsreferent Andreas Weiß vom ersten Dekanatskreuzweg in Heidenheim. Das Gremium einigte sich darauf, den Kreuzweg jährlich durchzuführen.
Andreas Weiß stellte auch eine Rohfassung des neuen Infobriefes „miteinander leben.glauben.teilen.wachsen“ vor, der Juni im Bischöflichen Dekanat Weißenburg-Wemding erscheinen wird und der Vernetzung und Kommunikation von Veranstaltungen zwischen den Pfarreien dienen solle.

Bericht und Foto: Andreas Weiß